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Die Suchtforschung


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Fritz B. schreibt

Sehr geehrte Frau Universitätsprofessorin Dr. med. Fischer!

Im „KURIER“ vom Freitag, 30. März 2007, auf Seite 17 – Gesundheit - las ich „Alkohol ist gefährlicher als LSD“. Am Ende des Artikels fand ich Ihre Internet-Adresse.

Da ich dank unseres tüchtigen Sohnes nun auch über einen internetfähigen Computer verfüge, e-m@ilen und skypen kann, nütze ich natürlich diese sehr praktische Kommunikationsform weidlich aus.

Wieso ich alkohol- und nikotinsuchtfrei geworden bin, ist schnell dargelegt: Ich, Jahrgang 1943, hatte anno 1981 einen fürchterlichen Alkoholkater, der an der Grenze zum Delirium tremens war. Meine Frau ist mit unserem jungen Sohn weggegangen und hat mir weder Nachschub noch Geld hinterlassen, sodaß ich meinen Kater auszittern mußte. Diesem Umstand verdanke ich bis dato, dass ich trocken bin! Ich habe nie wieder Alkohol angerührt, auch nicht Rum-Kokos oder alkoholhältige Medikamente. Für letztere verlangte ich Alternativen.

Alkohol zu trinken begann ich mit Eintritt ins Berufsleben 1959. Detto Zigaretten rauchen.

Rauchstopp März 2006

Nach 47jährigem Zigarettenrauchen. 2005 COPD III konstatiert und Trockeninhalationen begonnen (Miflonide und Foradil). März 2006 im KH Barmh. Brüder in Wien 2 vor Katarakt-OP links entdeckte untersuchende OA an linker Halsschlagader Unregelmäßigkeiten, die via CT bzw. MRT abgeklärt wurden: 70 bis 80 %ige Stenose.
MEIN SOFORTIGER FREIWILLIGER RAUCHSTOPP !

Optionen: 1) OP 2) Stent 3) ThromboASS. Ich wählte unblutig letzteres und wurde prompt entlassen, nicht, ohne dass ich mich vorher beim Oberarzt sehr bedankt hatte für meine Lebensrettung!!

Oktober 2006 OP Halsschlagader links im Wilhelminenspital,
Gefäßchirurgie nach Empfehlung meines Hausarztes (und Volksschul-Kollegen 1949). Es stellte sich heraus, dass eine 90 %ige Stenose vorlag und ich ein Hochrisiko hatte, an Hirn- und/oder Herzinfarkt zu einem Pflegefall zu werden.

Ich habe auch den Worten meines Pulmologen zu danken, der nonchalant gemeint hatte: „Herr B., Sie werden es schon schaffen, machen Sie sich aber keinen Stress!“ Damals wusste ich wirklich noch nicht, wie ich denn meiner Nikotinsucht entsagen könnte.

1967 wurde mir im Alter von 24 Jahren ein endständiges Ileostoma angelegt, welches 2000 noch eine Hernie bekommen hat. Ich bin essensmäßig sehr eingeschränkt, habe aber keinen Mangel. Chronisch erhöhte LDL-Cholesterin-Werte und niedrige HDL-Werte sowie ein dräuender Diabetes II runden das Bild eines 1,70 m großen und von 58 kg auf jetzt 73 kg
Standargewicht gepushten Menschen ab.

Ich kann mich nicht beklagen. Ich leide auch nicht. Ich bin froh über diese Entwicklung. Und auch erstaunt, was ich mental für meine Physis zu leisten imstande bin!

Besonders stolz bin ich auf meine Rezidivlosigkeit!

Freundliche Grüße

FRITZ B.

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