language home AKH meduniwien
Die Suchtforschung


Themen


Suche

<< zurück

Neuigkeiten

REDUCE PROJEKT

Präventionsprojekt zur Reduktion von Hepatitis C Infektionen bei substanzabhängigen Frauen in Europa: Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis.

Die EU trägt dieser schweren Erkrankung Rechnung und finanziert nun in 5 europäischen Ländern ein bedeutsames Projekt – REDUCE – mit der Zielsetzung einer Reduktion der Verbreitung von Hepatitis C bei Frauen mit Substanzmissbrauch. Neben Spanien, Schottland, Polen und Italien konnte sich unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Manfred Maier und Univ.-Prof. Dr. Gabriele Fischer auch Österreich die Förderung zusichern.

Die Infektionskrankheit Hepatitis C schädigt vorwiegend die Leber und zeichnet sich durch eine hohe Chronifizierungsrate (80 %) aus. Sie wird parenteral über Blut übertragen, eine Therapie ist in eingeschränkter Form möglich, es steht jedoch noch keine Impfung zur Verfügung. Weltweit gibt es zirka 170 Millionen Hepatitis C infizierte Personen, in der Europäischen Union sind zirka 1,2 bis 5 Millionen Menschen betroffen. In industrialisierten Ländern stellt der gemeinsame Gebrauch von Spritzenbesteck beim intravenösen Substanzkonsum einen Hauptübertragungsweg dieser Infektion dar. Mehr als 50 % der intravenös Abhängigen sind von Hepatitis C betroffen, darunter besonders häufig auch Frauen. Der EU-Aktionsplan zur Drogenbekämpfung (2009-2012) beinhaltet die Prävention und Reduktion von Substanzmissbrauch sowie die damit einher gehenden Risikoverhaltensweisen.

Teilnehmer an der 24 Monate dauernden Studie sind insgesamt 400 Frauen (80 pro Land, mit und ohne Hepatitis C Infektion), die illegale Substanzen (Kokain, Amphetamine, Heroin) missbrauchen, und die eine Behandlung in Anspruch nehmen wollen. In Österreich wird die Untersuchung in unterschiedlichen Behandlungszentren Wiens durchgeführt. Neben Interviews und Interventionen werden bei den betroffenen Frauen zur Objektivierung Blute abgenommen. Auf Basis aktueller Ergebnisse sowie bestehender Präventionsmaßnahmen werden sowohl qualitative und quantitative Interviews als auch psychologische Behandlungen entwickelt und angewandt.

In den Interviews werden sexuelle und substanzbezogene Risikoverhaltensweisen, die im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen auftreten, sowie vorhandenes Wissen über die Übertragung von Hepatitis C erfragt. Miteinbezogen werden außerdem die Faktoren Selbstsicherheit, Gewalt in der Partnerschaft, Stimmung und Persönlichkeitsfaktoren, und es wird ein besonderer Fokus auf die Rolle von engen/intimen Beziehungen der Frauen gelegt.

Die psychologische Intervention beinhaltet folgende Bereiche: Vermittlung von Wissen über Hepatitis C sowie über Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen, Trainings zu den Themen Problemlösungsverhalten, Kommunikation, Selbstsicherheit, Sicherheit in Beziehungen, Rückfallvorbeugung und Umgang mit Stimmungsschwankungen.
Ziel ist es zudem Interviews und psychologische Gruppeninterventionen in fünf Sprachen zu verschriftlichen, um sie der Allgemeinbevölkerung als kostenlose Manuale zur Verfügung zu stellen.

Für weitere und regelmäßig aktualisierte Informationen zu dem Projekt wird zukünftig eine eigene REDUCE-Homepage zur Verfügung stehen, die gegenwärtig jedoch noch nicht verfügbar ist.

<< zurück

Reduce Logo

EULogo, (c) by farblos_pixelio.de